Nun will ich euch was Neues erzählen
Von diesem und jenem und nichts verhehlen
Und will auch gar nicht lügen;
Im ganzen Land' als ehrlich bekannt,
Wie könnt' ich da jemand betrügen!
In Straßburg, an dem wogenden Rheine,
Da hat einst ein Haushahn, berauschet vom Weine,
Die Brücke dort verheeret;
Und eine Mücke, summend und wild,
Den Kirchthurm im Fluge zerstöret.
Bei Belitz, auf dem brennenden Sande,
Da sah ich segeln ein Schiff vom Strande,
Sah es, wje Blitze laufen;
Doch auf dem Brocken scheiterte es,
Da mußte das Schiffvolk ersaufen.
Bei Frankfurt, an dem rauschenden Maine,
Da schwammen im Wasser zwei Mühlensteine, ^
Nun kam ein Frosch gar leise,
Verschlang die Stein' geschwind und entlief ,. '
Im Sommer auf glänzendem Eise.
Zu Speier, in der alten Karthause,
Da zechten die Domherrn beim Schmause;
Doch, höret! welch Gesaust!
Ein Fledermäuschen flieget vor,
Zertrümmert im Flug' die Karthause.
In Polkwitz pflegt ein Kuhhirt zu hausen
Der füllet die Gegend mit Furcht und Grausen,
Denn seines Hornes Blasen,
Zerknittert die Eichen, mächtig und groß,
Verscheuchet die Heere wie Hafen.
Drei Brüder trugen großes Verlangen,
Die Hasen im Walde geschwind zu fangen;
Der eine kann nicht gehen,
Dem zweiten fehlte Stimm' und Gehör,
Der dritte kann leider nicht sehen.
Sie setzen sich auf sonnigen Rasen,
Der Blinde entdeckt jetzt einen Hasen,
Doch dieser suchet das Weite:
Der Stumme ruft dem Lahmen nun zu
Und dieser erwischet die Beute.
Mein Liedchen, Freunde, will ich enden
Und freudig zum perlenden Wein' mich wenden:
Des Lebens mich erfreuen
Und bei Geschichten treulich und wahr,
Der heiligen Wahrheit mich weihe